
Laila: "Damals, vor sehr langer Zeit (also im Juni diesen Jahres) stand ich an einem sonnigen Mittag am sagenhaft türkisgrünen Pool am Start der Abseilstrecke. Ohne Boot wohlgemerkt, nur zum Anblick genießen und Fotografieren. Denn diese Strecke war mir bis dahin zu schwierig erschienen. Aber (denn der September war ja noch weit weg) ließ ich mich zu folgender Aussage hinreißen: "Wenn im Spätsommer der Pegel niedriger ist, werde ich diese Strecke fahren!" Der Spätsommer ist da, der Pegel niedriger - Hilfe! Immer diese große Klappe!" Jürgen: "Wie versprochen musste die Strecke vorab von mir bei diesem Pegel gescoutet werden! Also los in die Paddelklamotten und hinunter zur gut 150 Höhenmeter tiefer liegenden Soca! Nach gut 200m Wegstrecke wieder hoch da ich den Trockensack mit Handy im Auto liegen gelassen hatte. Kurz nach dem Auto auf dem Weg nach unten dann auf einen anderen Paddler getroffen. Der Kollege will nicht reden und lässt sich schweigend überholen. Unten dann Fotos und anziehen während der andere Paddler Übungsrollen und Warmpaddeln vom Feinsten veranstaltet. Er paddelt los und ich starte 10 Minuten später. Nach 10 Minuten treffen wir schweigend aufeinander und er verschwindet leise im Himtergrund...Die Soca ist bei diesem Pegel ein ganz anderer Bach als im Frühjahr. Enger und technischer und die Stufen sind deutlich tiefer. Aber die Laila bekommt das sicher hin! Laila: Irgendwie dauert das alles ganz schön lange: Auto zum Ausstieg fahren, Boot vom Mann und Mann selber auf´s und ins Auto laden (er gibt sein Go! Auch das noch!), wieder zum Einstieg fahren, abladen, umziehen... zumindest kommt´s einem lang vor, wenn man nervös ist! Die erste Herausforderung ist schon lange vor dem Einstieg ins Boot zu bewältigen: der bereits erwähnte Abstieg in die Soca-Schlucht: 15 Minuten abschüssiges Gelände mit Boot auf der Schulter! Man sollte schon sicher sein, die Paddelstrecke bewältigen zu können, denn das ganze wieder retour nach oben ist definitiv keine Option! Der Name "Abseil-Strecke" stammt übrigens noch aus Zeiten, als die Boote (mangels Weg) tatsächlich am Steilhang abgeseilt wurden. Endlich unten! So fühlt es sich also an, selbst in dieses türkisgrüne Wasser einzupaddeln und ein paar Proberunden zu drehen, bevor es so richtig los geht. Im Moment nur so mittelgut! Und mit ordentlich Herzklopfen (das nicht vom anstrengenden Abstieg kommt)!"

Jürgen: "Wir entscheiden, dass Laila alles fährt und nichts auslässt!" Laila: "Wir???" Jürgen: "Na gut, ich! Dann mal los :) Ab in die ersten Kernstellen. Alles kein Problem - wenn da nur nicht immer die "Huchs" und "Ups" hinter mir wären! Die bringen mich dann doch hier und da aus dem Tritt! Wenn auch nie was wirklich Dramatisches passiert ist. Mädels eben! Um mal den "Unken" vorzugreifen: es war durch den geringeren Pegel nicht wirklich einfacher. Die Soca war schmaler, direkter, steiler (höhere Stufen) und gab engere Durchfahrten vor! Chickenlines (einfache Alternativen) waren nicht machbar. Tolll gemacht, Laila! " Laila: "Vielen Dank :))! Hab ja keinen Vergleich. Schon die Einfahrt zwischen den beiden großen Felsblöcken hindurch wirkte von außen sehr beeindruckend, Da war ein Loch, wo sonst keins war! Aber ich hab Jürgen halt mal geglaubt, dass es schlimmer aussieht, als es ist! Und so war´s auch. Schwupps - und durch! Juhu! Sollte das Unternehmen etwa anfangen, Spaß zu machen? In den folgenden steilen und mit Steinbrocken verstellten Passagen war exaktes Fahren und Umzirkeln gefragt, aber (trotz aller "Huchs" und "Ups") ging´s immer gut aus und fühlte sich sogar kontrolliert an. Bis auf eine Stelle, an der sich ganz plötzlich ein Stein in den Weg stellte - aber das gab immerhin ein schönes Foto (siehe rechts). Als sich die Aufregung nahezu gänzlich gelegt hatte, war dann auch mal Zeit, den Blick schweifen zu lassen. Nicht nur die beeindruckende Landschaft gab,s da zu sehen, auch einige Wanderer, Spaziergänger und Picknicker freuten sich über den Anblick der bunten Bootchen, es wurde gewunken, Daumen nach oben gereckt und fotografiert. Um diese Jahreszeit scheinen Paddler auf der Soca doch wieder etwas Besonderes zu sein. Und am Ende dann noch die Durchfahrt durch die enge Klamm und unter der Napoleon-Brücke hindurch: spätestens hier bin ich völlig zufrieden mit meinem Tag! Na gut, die Kenterung an der letzten Rutsche war völlig überflüssig, aber immerhin wurde so die Rolle nochmal geübt. Kalt!!!" Jürgen: "Ich schau die Laila an und alles ist gut - mehr ist nicht zu sagen!

Und dann war da noch der wilde Hengst, seine sanftere Stute und das einsame Fohlen! Das war dann echt mal spannend als uns der Hengst mit breiter Brust wild und frei auf der Straße entgegen galoppiert kam und jedes Auto und jeden Fußgänger anging, um sein Fohlen zu beschützen (das sich im Gegensatz zu ihm und seiner Frau ordnungsgemäß auf der Koppel befand).
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