
Abschied von der Soca und weiter gen Osten. Immer noch Slowenien, allerdings für uns unbekannt. Da wir Lust haben, einen Blick ins Meer zu werfen, wählen wir die Route über Triest. Allerdings bleibt´s beim Meerblick, sooo interessant sieht´s hier nicht aus. Spannend dann allerdings der Weg, den das Navi für uns aussucht. Hoch über Triest werden wir geleitet, die Sträßchen werden steiler und enger – da waren die 18% am Vrsic-Pass ja fast noch harmlos. Gut, dass wir den Wohnwagen zu Hause gelassen haben! In der Nähe der Skocjanske Jame (heißer Höhlen-Trip-Tipp) finden wir einen Campingplatz mit schönem Wildcamping-Flair. Eine Wiese – eine sehr große Wiese an einem Bächlein namens Reka. Übersetzt Fluss. Später erfahren wir, dass es der einzige Fluss in der Region ist, weshalb man sich die Mühe sparte, ihm einen Namen zu geben. Diese Reka allerdings hat schon so einiges zu bieten, doch dazu später mehr… Vorerst finden wir uns erst einmal nahezu alleine auf einer, wie erwähnt, riesigen Blumenwiese, um die Ecke ein Mühlgraben nebst alter, nicht mehr benutzter Wassermühle – was will man mehr? Eine bessere Wettervorhersage vielleicht noch, denn für den Abend und die Nacht sind Gewitter vorhergesagt. Wir wollen uns nicht überraschen lassen und nutzen die Zeit, das neue Tarp noch einmal ganz in Ruhe (und möglichst sturmfest) aufzubauen. Sieht komisch aus, also doch nochmal auf die Anleitung gucken, Heringe nochmal aus der Erde ziehen, Knoten entwirren und zack! Steht.

War doch gar nicht so schwierig! Am Horizont türmen sich schon die ersten dunkelgrauen Wolken auf und während wir auf den Regen warten, ein paar kleine Fakten am Rande: inzwischen haben wir uns im geliehenen Nissan gut eingelebt und schätzen z.B., dass wir gänzlich unabhängig von äußeren Stromquellen d.h. nicht unbedingt abhängig von Campingplätzen sind. Das Auto verfügt über eine zweite Batterie (Hotelbatterie), die während der Fahrt oder per Solarfeld geladen wird und Licht, Kühlschrank und Standheizung betreibt, außerdem können wir auch Handys, Stirnlampen usw. laden. Dazu haben wir eine kleine Küche mit Spirituskocher (den man im Handumdrehen auch nach draußen mitnehmen kann) und könnten im Notfall auch im Auto kochen und essen. Dank Tarp ist das heute jedoch noch nicht nötig, denn tatsächlich hält es den ganzen Abend dicht während wir darunter kochen, die Blitze am Horizont beobachten und den Donnerschlägen lauschen. Später entdecken wir am Anschlagbrett, dass unser Campingplatz zum Verkauf steht: für satte 990.000 € - falls jemand Interesse hat.
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