DREIZEHN UNTERWEGS
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Auszeit 2019  ·  10. September 2019

Vertraute Pfade…

Ganz bewusst hatten wir im Vorfeld nur eine sehr grobe Route voraus geplant. Ein paar Wunsch-Wegpunkte gab es dennoch schon sehr früh. Einer davon heißt Slunj, liegt in Kroatien in der Nähe der Plitvicer Seen und war einer unserer Lieblings-Übernachtungs-Plätze, wenn wir mit Sack&Pack, Kind&Kegel in den Familienurlaub auf die kroatische Halbinsel Peljesac unterwegs waren. Zufällig waren wir damals im malerischen Ortskern mit alten Holzhäuschen, Forellenteichen und zahlreichen Bachläufen und kleinen Wasserfällen gelandet. Und genauso zufällig stellte sich uns eine alte Dame in den Weg, die uns ein Zimmer vermieten wollte. Im Nachhinein ein Glücksgriff, denn nicht nur die Umgebung und die Zimmerchen waren mehr als hübsch, auch das Frühstück sprach für sich. Wer einmal hausgemachte Struklji gegessen hat, weiß, was gemeint ist. 

Also Auto beladen und los geht´s. Und aus Nostalgie-Gründen werden wir uns dann auch wieder ins bekannte Etablissement einmieten. Ob´s die alte Frau überhaupt noch gibt? Bevor wir das rausfinden brausen wir erstmal runter nach Rijeka (gerade noch rechtzeitig vor der kroatischen Grenze Euro in Kuna getauscht) und werfen einen Blick über grandios hässliche Wohnghettos und die dahinter liegende, blitzblaue Adria. Nach Verlassen der Autobahn dann weitere sehr vertraute Aussichten. Auch mehr als 20 Jahre nach Ende des Krieges ist von seinem Schrecken noch einiges zu sehen. Halb eingestürzte Gebäude, immer wieder Einschusslöcher in Häuserfronten, und – ganz typisch – nur unvollständig wieder errichtete Anwesen. Krasser Gegensatz dazu eine wunderschöne ländliche Idylle mit Bauerngärten, Viehkoppeln und liebevollst gerichteten Häuschen mit Opa und Krückstock auf dem Bänkchen davor. Es wirkt fast, wie aus einem anderen Jahrhundert! 

Am Straßenrand dann plötzlich eine riesige Hinweistafel: Rafting und Kayaking wird angeboten! Blinker setzen, abbiegen und mal checken, was hier so möglich wäre. An der Raftstation (wo ist der Fluss?) nur ein (sehr typisch kroatischer) Opi, der englisch gar nicht („no no no“), deutsch ein bisschen uns am liebsten italienisch sprechen möchte. Sein deutsch ist dann aber letztlich sehr passabel und er gibt uns die Nummer vom „Direktor“ und weist uns denn Weg zum Fluss, der Mreznica. Wir wollen uns das Ganze lieber selber mal anschauen und rumpeln über extrem ausgewaschene Rumpelpisten zum Fluss. Grasgrün und mit mehreren hintereinander liegenden, bizarren Stufen liegt er im Tal. Sieht wunderschön aus, allerdings auch nach sehr wenig Wasser. Wir vertagen die Entscheidung bezüglich Paddeln und beobachten lieber eine Schlange, die im Wasser schwimmend einem Frosch hinterher jagt. Doch das Abendessen macht sich dann doch zügig aus dem Staub…  Nur noch wenige Kilometer bis Slunj. Ob die beiden Damen wohl noch..? Die Sorge ist unbegründet: wir sind kaum vor dem Haus aufgetaucht, ertönt aus dessen Innerem bereits ein Schrei :“Kleins!“ Die Tür wird aufgerissen und die jüngere der beiden Frauen - Ana- begrüßt uns herzlich. Und noch bevor wir nach ihrer Mutter fragen können, kommt sie auch schon freudig angewackelt! Und auch „unser“ Zimmer nebst sofort serviertem kalten Bier ist zu haben. Die Zigeuner ziehen also für zwei Tage wieder in ein Haus mit vier Wänden! Das tolle Frühstück dürfen die beiden Damen allerdings leider nicht mehr servieren – der kroatische WKD hatte die Zubereitung in der privaten Küche beanstandet und Auflagen gemacht… schade!

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