DREIZEHN UNTERWEGS
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Auszeit 2019  ·  03. Oktober 2019

Sonne, Regen, Sturm!

Hektik am SEHR frühen Morgen und noch vor Tagesanbruch: das für den späten Vormittag angekündigte schlechte Wetter hat anscheinend beschlossen, schon etwas früher vorbeizukommen und zwar in Form von heftigen Böen, die das Auto zum Wackeln bringen. Trotzdem gut, dass wir gleich davon aufgewacht sind, denn im hin und her huschenden Schein unserer Stirnlampen ist es uns noch möglich, hinter Badehosen und Handtüchern herzujagen und Tisch und Stühle hinterm Auto in Sicherheit zu bringen, denn der See wirft plötzlich erstaunlich hohe Wellen. Kurze Krisensitzung: wir entscheiden, die Boote sofort auf´s Dach zu laden. Falls der angesagte Regen ebenfalls früher eintrifft, sind wir schneller startbereit. 

In meinem Boot hat es sich eine ziemlich dicke Kröte gemütlich gemacht – auch sie muss ihr warmes Plätzchen nun verlassen. Nach getaner Arbeit schlafen wir noch eine Runde und erwachen … bei herrlichem Sonnenschein! Und der hält auch an, bis wir fertig gebadet und gefrühstückt haben – schön, wenn die Wetter-App auch mal nicht recht hat! Dann fängt´s allerdings leicht zu nieseln an. Wir beschließen, die sieben Kilometer am See entlang bis zum Ort Konjsko zu fahren. Bei gutem Wetter kann man sich hier von einem Fährmann zur Vogelinsel Golem Grad übersetzen lassen. Das ist nicht gegeben, wir schauen´s uns trotzdem mal an! 

Aber: sieben Kilometer sind nicht gleich sieben Kilometer! Ist die Piste extrem ausgewaschen, voller Schlaglöcher und steil, zieht sich so eine Fahrt wie Kaugummi! Weiterfahren? „Nur  noch bis zur nächsten Kurve, dann drehen wir um – dann parken wir und laufen den Rest – hier kann ich nicht wenden – ah, jetzt wird´s besser – was, wenn einer entgegen kommt – an der nächsten Stelle drehen wir um – halten wir an und laufen…“. Der Fahrer braucht ein Mantra zum Stressabbau. Drei Kilometer vor Konjsko am Wegesrand eine Bucht – hier parken wir nun wirklich und stapfen durch einen Wald voller Alpenveilchen und Steineichen hinunter ins Örtchen. Im Sommer gibt´s hier Zimmer und etwas Tourismus (wie kommen die hierher?), jetzt lebt hier nur noch ein einziger Mann: jener Fährmann, der mit seinem Fischerboot zur Insel übersetzt. Er begrüßt uns auch gleich und natürlich gibt´s heute keine Überfahrt, wie wir uns schon gedacht haben. Ich frage ihn nach den Pelikanen, die hier wohl zahlreich vorkommen sollen. Wir haben sie anscheinend um nur wenige Tage verpasst, sie sind in ihr Winterquartier geflogen. Wo das ist? Im griechischen Teil des Sees, deutlich südlicher, wird berichtet. Womöglich statten wir ihnen dort im November einen Besuch ab… Am Strand eine Atmosphäre wie an der Ostsee: Wind, Wellen, Fischerboote! Und eine große Pelikanfeder! 

Zurück am Camper holpern wir gemütlich zurück in die zivilisierte Welt und halten etwa eine Stunde später in Bitola, Mazedoniens zweitgrößter Stadt und von deren Einwohnern wohl stolz als heimliche Hauptstadt gefeiert, Das übliche Spinnennetz aus Stromleitungen über den Gässchen, aber auch eine sehr moderne und schicke Fußgängerzone mit Läden und Bars und: mehr Spielhallen und Casinos, als in Fußgängerzonen sonst so üblich sind. Vor einem Mode-Geschäft kann man sich an einem Glücksrad Rabatte erspielen, auf dem Rubbellos-Sektor ist auch einiges geboten! Das Las Vegas Mazedoniens? Wir kaufen trotzdem nur Postkarten und decken und beim Bäcker mit leckerem Proviant ein. Auf der Weiterfahrt Richtung Bulgarien stellen wir fest: wir durchqueren offensichtlich die Tabak-Region. Überall Tabakfelder, Tabakpflücker und Trockenvorrichtungen, Kilometer um Kilometer. Am Straßenrand wird nichts davon verkauft… Und mal wieder Winnetou-Landschaft, Buschebenen, rötliche Hügel, schneeweiße Felsen, zerklüftete Berge – WOW! 

Bis wir an die bulgarische Grenze kommen, ist es allerdings finstere Nacht und schwups: auch gleich eine Stunde später! Hier gilt die osteuropäische Zeit. Die Grenzbeamtin nimmt´s genau, prüft die Pässe eingehend, will wissen, was wir mir den Booten vorhaben und kommt dann nach draußen: Türe öffnen! Etwas ratlos starrt sie ins vollgeladene Wageninnere. „Oh, Camper! You can´t find anything!“ und winkt uns weiter! Bulgarien ist für uns erstmal: dunkel! Und feucht, hat wohl ordentlich geregnet! Fahrradfahrer und Traktorfahrer sehen trotzdem keinen Anlass für Beleuchtung, auch das Autofahren mit nur einem Scheinwerfer ist sehr im Trend! In der Finsternis ahnen wir Berge, Felsen, Schluchten, leider sehen wir nicht viel davon. Darum erstmal Stopp: am Ufer der Struma wird übernachtet und dort werden wir erst einmal von einem handflächenlangen Hundertfüßler begrüßt – na dann: gute Nacht! Und Daumen drücken, dass die Weter-App auch für den morgigen Tag falsch liegt…

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