DREIZEHN UNTERWEGS
  • Start
  • Blog
  • Über uns
  • Familie
Auszeit 2019  ·  16. November 2019

Griechische Mythen

Kalt und feucht zeigt sich unser Übernachtungsplatz am Morgen, alles andere als gemütlich, darum beschließen wir gleich zwei Sachen: Frühstück gibt´s unterwegs und es wird bis Albanien und dem Meer weiter gefahren – der milderen Temperaturen wegen! So der Plan. Die Realität: hier gibt´s nirgendwo ein Lädchen mit Gebäck für unterwegs, das Frühstück fällt also eher mager aus und besteht aus gemischten Resten aus dem Camper. Ich lerne: man kann auch das überleben! Was noch passiert: mit jedem Meter, den wir uns ins Pindos-Massiv hinaufschrauben, auf herbstbunte Eichenwälder bis zum mit Felszacken bedeckten Horizont schauen, auf an Steinwände geklebte Dörfchen und zerklüftete Felsnadeln wächst unsere Begeisterung! Wir befinden uns im Epirus und der wirkt so unreal schön, dass er fast schon magisch ist. Und mit dieser Einschätzung liege ich nicht falsch: laut griechischer Mythologie steht hier die Eiche, aus der Göttervater Zeus zu den Menschen sprach und hier fließt auch der Acheron, der Griechen und Römern als Grenzfluß zur Unterwelt und zum Totenreich galt. Aber wir wollen ja ans Meer, also fahren wir tapfer weiter und halten nur hin und wieder an, um ein Foto zu machen. 

Dann taucht beim Örtchen Konitsa hoch über den Aoos gespannt die 150 Jahre alte, malerisch gebogene Konitsa-Brücke auf. Der Camper hält fast von alleine an. Nur mal schauen! Grandiose Aussichten in eine enge Schlucht, Felszacken und goldene Eichen überall. Rechts ein Wanderweg … sieht viel versprechend aus. Aber … das Meer? Irgendwann spricht´s einer aus: vielleicht doch eine Nacht..? Wer weiß. Ob wir nochmal auf einen so spektakulären Ort treffen? Die Entscheidung ist schnell getroffen, das Zimmer gebucht (denn abends wird´s hier wirklich ungemütlich!). Und los geht´s! Schon nach den ersten Metern entscheidet Jürgen: nicht nur landschaftlich wunderschön, auch als Wildwasserbach nicht zu verachten! Für mich wahrscheinlich eine Spur zu wuchtig. Und wie bestellt paddeln uns drei Kajaks entgegen – na gut, zwei paddeln, einer schwimmt. Als er samt Boot an Land gekrabbelt ist, winken wir den am routiniertesten wirkenden Kanuten herbei. Der Guide, die anderen seine Schüler. Sie üben auf diesem kurzen, nur etwa 2,5 Kilometer langen Abschnitt, zugänglich eher nur mit Offroad-Fahrzeug. Jürgen traut sich zu, sein Boot auf der Schulter hinaufzutragen. Morgen. Heute besichtigen wir die Schlucht zu Fuß und wir entdecken auch oberhalb der genannten Einstiegsstelle noch fahrbares Wildwasser – allerdings von der SEHR spannenden Sorte. Wer sich auskennt: etwas einfacher als die Soca-Schlucht. Ohne erfahrenen Mitpaddler auch für Jürgen diesmal keine Option. Wir wandern weiter und erreichen nach etwa fünf Kilometern und einigen Höhenmetern das Kloster Panagia Stomio, das hoch über der Schlucht auf einem Felsen thront. Auch ohne besonderen Bezug zur Kirche: an einem solchen gewaltigen Ort fühlt man sich dem Himmel ziemlich nahe und ich kann nachvollziehen, warum die übrigens wunderschön gerichtete Anlage an solch einen Ort gebaut wurde. Als wir später wieder zurück an der Konitsa-Brücke sind, treffen wir wieder auf die Paddler. Die beiden „Schüler“ stammen aus Thessaloniki und Ioannina und einer von beiden ist alles andere als zufrieden mit seinem Tag. Zwei Schwimmer! Als er erfährt, dass Jürgen morgen auf den Bach möchte, wird er hellhörig. Vielleich kann er sich anschließen und hat morgen mehr Glück..? Wir jedenfalls haben Glück, wird uns erzählt. Denn der November ist dieses Jahr außergewöhnlich mild, die letzten Tage hat es allerdings geregnet, so dass der Aoos mehr Wasser führt, als um diese Jahreszeit üblich und so für einen idealen Wasserstand sorgt. 

Wir fragen nach den Bärenzäunen, die kilometerlang an den Autobahnen aufgebaut sind. Ein immenser und teurer Aufwand! Wirklich nötig? Ja, meinen sie. Bevor die Zäune kamen, gab es immer wieder zum Teil tödliche Unfälle mit Bären. Ganz von der Autobahn fernhalten lassen sie sich aber trotzdem nicht: die Tiere finden immer wieder Schlupflöcher und neue Wege! Wir finden kurz danach auch unseren Weg ins empfohlene griechische Restaurant (Lammrippchen!) und danach ins Gästehaus und zum gemütlichen Kamin! Und schon hier haben wir beschlossen, unseren Aufenthalt um einen weiteren Tag zu verlängern. Denn wer weiß, ob´s woanders genauso schön ist…

tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Digital findet ihr uns vielleicht bei Facebook?!

 Wo wir wohnen ist nicht wichtig! Haltet unterwegs die Augen nach der 13 auf!!

Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Start
  • Blog
    • Auszeit 2025
    • Auszeit 2019
  • Über uns
  • Familie
  • Nach oben scrollen
zuklappen