DREIZEHN UNTERWEGS
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Auszeit 2019  ·  22. November 2019

A wie a bissle Albanien...

Zwei Tage Albanien – mehr bleibt leider nicht mehr, denn eigentlich befinden wir uns schon auf dem Heimweg. Aber zwei Tage sind immerhin genug, um ein kleines Zipfelchen albanische Riviera zu erleben und noch ein paar allerletzte Stunden Sommer mitzunehmen. Denn sommerlich fühlt sich´s tagsüber mit knapp zwanzig Grad immer noch an. Allerdings nur etwa bis 16.30 Uhr, denn dann geht die Sonne unter (unsere letzte verlorene Stunde bekamen wir mit dem Grenzübertritt übrigens zurück und befinden uns nun mit der Heimat wieder in derselben Zeitzone). Und wenn die Sonne verschwindet, fallen die Temperaturen flott in den einstelligen Bereich. Das heißt, nach dem Abendessen sitzen wir nicht mehr bis in die Puppen unterm Sternenhimmel, sondern geben unserer  geliebten Standheizung nochmal ein bisschen was zu tun. So lässt es sich auch Ende November noch gut aushalten. Kaum zu glauben, dass es zu Hause schon weihnachtet. In Albanien mit seiner überwiegend muslimischen Bevölkerung ist davon natürlich nichts zu spüren, aber vorgestern in Griechenland standen schon die ersten Christbäume in den Schaufenstern. Egal, für uns noch weit weg (zumindest gefühlt, in Wirklichkeit sind wir in vier Tagen in Salzburg: Wechsel der Jahreszeiten im Zeitraffer!). Was unternimmt man also in zwei Tagen albanischer Riviera? Natürlich das Meer genießen: schwimmen, mit dem Kajak die Steilküste entlangpaddeln und Slalom um die brandungsumspülten Felsen fahren. Mal einfach nur am Strand sein und versuchen, die letzten Tage irgendwie festzuhalten. Feststellen, dass es viel mehr deutsche Aussteiger in Rente gibt, als wir wussten (donnerstags tauchten zwei Sachsen und ein Duisburger in ihren Campern und im Dauerurlaub auf dem Platz auf).  Sich frisch gegrillte Dorade servieren lassen oder selbst die obligatorischen Nudeln mit Gemüse und Tomatensoße kochen (zu mehr hatten wir meist keine Lust, das heißt: Grill und Backofen bleiben beim nächsten Mal zu Hause!). 

Sich vor einem kurzen, aber kräftigen Regenguss in den Camper flüchten. Und: Gjipe-Strand und Gjipe-Klamm entdecken! Allein für die letzte Aktion hat sich der Stopp in Albanien gelohnt! Wir starten hoch über dem Meer und wandern durch eine Macchia voller Stecheichen auf einem Trampelpfad bergab. Links von uns tut sich  ein Abgrund auf: die steilen Klippen der Gjipe-Schlucht! Immer weiter bergab, bis wir an einen, einsamen von Felswänden umschlossenen Strand kommen. Ein echtes Paradies! Hier gibt´s auch einen abgeschiedenen, eher schwierig zu erreichenden Zeltplatz. Im Sommer ist hier sicher trotzdem viel los, nun aber campieren lediglich drei junge Leute hier, um an den steilen Klammwänden zu klettern. Wir klettern auch, allerdings nicht an den Wänden. Aber schon kurz nachdem wir vom Strand aus in die Gjipe-Klamm hineinmarschiert sind stellt sich heraus, dass es sich hier nicht um einen Sonntagsspaziergang handelt. Mehrfach müssen wir auf Grund von Unpassierbarkeiten die Flussseite wechseln. Normalerweise plätschert hier wahrscheinlich nur ein Rinnsal, der Regen vom Vormittag aber hat nicht nur rotbraune Erde ins Flussbett gespült (was für eine interessante Farbe sorgt) sondern  das Bächlein auch soweit anschwellen lassen, dass das Hinüberspringen zumindest für die Leute mit den kurzen Beinen eine Herausforderung ist. Manchmal helfen im Wasser liegende Felsbrocken bei der Überquerung und manchmal ist der Boden nicht so fest, wie er erscheint. Bis zum Knöchel stehe ich plötzlich im Matsch, der kurz davor noch wie eine stabile Sandfläche aussah. „Das sieht man doch!“ gackert Jürgen, um zwei Meter weiter ebenfalls zu versinken… (…wir war das mit den kleinen Sünden, die sofort bestraft werden?). Immer enger rücken die Felswände zusammen, immer größer wird das Gefälle und bald gibt´s keinen Weg mehr, nur noch über- und nebeneinander liegende riesige Felsbrocken, zwischen denen sich das Wasser hindurchpresst. Wir schaffen´s immer noch ein Stückchen weiter, irgendwo finden wir immer einen Tritt, um uns an den Steinen hinaufzuarbeiten, an einer Stelle gibt´s sogar ein Seil, an dem man sich hochziehen kann. Wir fühlen uns wie zwei Ameisen in einer gewaltigen Steinlandschaft, hoch über uns ein Streifen blauer Himmel mit weißen Wolken eingequetscht zwischen den massiven Felswänden. Und dann geht´s wirklich nicht mehr weiter, gewaltige Steinbrocken versperren den Weg: ohne entsprechendes Equipment wie Seile und Neoprenkleidung ist hier Schluss.  Haben wir heute nicht dabei und sind inzwischen ganz schön nass. 

Vor allem ich - Ihr wisst ja, die kurzen Beine! Darum kraxeln wir, sehr zufrieden mit unserer Tour zum traumhaften Gjipe-Strand zurück. Hier können wir bei Privatstrand-Atmosphäre die Socken trocknen und währenddessen eine Runde schwimmen gehen. Die Brandung hat im Lauf der Jahrhunderte an dieser Stelle etliche Höhlen auf Wasserlinie in die Steilküste gefressen. Spannend und auch ein bisschen unheimlich, dort hinein zu schwimmen, von innen die Wellen hereinbranden zu sehen und dem tiefen Gurgeln und Glucksen zu lauschen!  Allzu lange können wir aber leider nicht bleiben, denn Ihr wisst ja noch: bereits um siebzehn Uhr herrscht hier stockdunkle Nacht, man kann der Sonne beinahe zuschauen, wie sie sich dem Horizont nähert und sofort spürt man auch schon, wie die Wärme schwindet. Gut, dass der Aufstieg zum Parkplatz eine schweißtreibende Angelegenheit ist! (…ach ja: was trägt man(n) eigentlich am kalten Abend, wenn er am Vormittag alle langen Hosen gewaschen hat und diese wegen des Regen keine Gelegenheit hatten, zu trocknen?)

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