
Kroatien – Slowenien – Österreich – Bayern! Im Galopp an einem Tag durch vier Länder, wir sind im Endspurt! Und das Schmuddelwetter begleitet uns weiter. Natürlich ist das keine Überraschung Ende November. Wir befahren vertraute Pfade, das kroatische Innenland (das wir allerdings eher in sommerlichem Glanz kennen) überzogen mit Nebelschwaden, gefolgt von Slowenien mit ähnlicher Kulisse. Und in Österreich liegen dann auch schon die ersten Schneewehen am Straßenrand. Am Wörthersee gibt´s einen kurzen Stopp: ein bisschen die Füße vertreten. Hier stehen schon die Buden des Weihnachtsmarktes am Seeufer und auch im Wasser selbst ist für schwimmende Dekoration gesorgt: die Krippe von Bethlehem und ein riesenhafter Adventskranz. Außerdem eine Büste von Roy Black am Bootssteg. Schnell flüchten wir in ein Cafe – Hilfe! Die Zielgruppe, die an den überall hingebauten Bus-Parkplätzen angeliefert wird ist hiermit klar.

Noch ein paar Kilometer weiter überqueren wir die Grenze nach Deutschland. Die Heimat hat uns wieder… ach nein! Wer erinnert sich noch an Gerhard, den Bayern, der in Montenegro im Raft die Tara hinunterschipperte? Bayern ist NICHT Deutschland! Gut, dass wir auf unserer Reise auch was gelernt haben! Die letzten zwei Stunden rollen wir entspannt bis Teisendorf, wo wir von Anne und Michi mit Abendessen erwartet werden. Drei Monate neue Eindrücke und Erfahrungen weit weg von zu Hause – nun freuen wir uns drauf, Freunde und Familie wiederzusehen, zu hören, wie es allen geht und …. erzählen, erzählen, erzählen!

Runde eins startet in Teisendorf. Am nächsten Morgen geht´s weiter nach Großholzhausen zu Runde zwei. Hier wurde unser Touran von Schwager Reinhard bestens behütet und erwartet uns auch schon ungeduldig. Und jetzt gibt´s erstmal Arbeit! Dachträger und Boote wechseln die Autodächer, Gepäck raus und umsortiert – eine Packung Apfelmus und eine Packung Grieß fuhren ebenfalls monatelang sinnlos durch die Welt. Noch etwas, das beim nächsten Mal nicht mehr auf die Liste kommt. Anscheinend sind wir nicht die Typen, die auf Reisen Grießbrei kochen! Reinhard hat uns Staubsauger und Putzeimer bereitgestellt und in unserem Eifer werden gleich beide Autos gesäubert (wieso ist der Touran eigentlich so schmutzig?). Und dann geht´s auf des Campers letzte Fahrt: ich darf ihn nach Tölz fahren und hab Zeit, mich dabei in Ruhe von ihm zu verabschieden. Klar, ist ja nur ein Auto aber – drei Monate lang war er auch unsere Heimat und hat überall brav durchgehalten und mitgemacht. Sowas verbindet ja, stimmt´s? Mit Herzschmerz und Kloß im Hals wird er also nochmal liebevoll getätschelt, bevor wir uns endgültig verabschieden… diese Geschichte ist also zu Ende – aber es werden neue folgen!
Mit Reinhard zusammen erörtern wir später nur sehr kurz die Frage: was wollen wir heute Abend essen? Zumindest Jürgen und ich können schnell antworten: gutbürgerlich! Spätzle! Zwiebelrostbraten! Flädlessuppe! Auch in Deutschland kann man bestens schmausen! Ach nee, wir sind ja immer noch in Bayern! Nach Deutschland geht´s erst morgen!

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