DREIZEHN UNTERWEGS
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Auszeit 2019  ·  02. Dezember 2019

13unterwegs...?

Großholzhausen – Bietigheim am Donnerstagvormittag. Das letzte Stück Weg nach 13 Ländern, knapp 13 Wochen und (fast) 13.600 Kilometern, bis wir unser Zuhause mit der Nummer 13 erreichen. Abergläubisch sind wir nicht, aber die 13 scheint uns tatsächlich Glück zu bringen! An den Autofenstern fliegt Süddeutschland vorbei: sauber, aufgeräumt, geordnet, wie frisch gewaschen und gebügelt! Krasser Gegensatz zu manch anderem, was wir erlebt haben… und doch: oft wurden wir gefragt, ob unser Unternehmen nicht „gefährlich“ wäre: Länder zu besuchen, in denen Menschen ärmer sind, arbeitslos, der Krieg nicht lange her. Wir wussten es vorher selbst nicht und waren darum erstmal vorsichtig. Eine verschließbare Kiste für Wertsachen, die Bauchgürtel für Geld und Handy. Zweiteres trugen wir genau einmal – und kamen uns nach kürzester Zeit (das war ganz zu Anfang in Bihac) konfrontieret mit freundlichen, hilfsbereiten und einfach nur „normalen“ Menschen blödsinnig übervorsichtig vor. Ab diesem Tag wanderten die Bauchgürtel auf den Stapel überflüssigen Gepäcks und unser Fazit lautet: nein, unsere Reise war nicht „gefährlich“. In all den Wochen erlebten wir nicht eine einzige Situation, die bedrohlich war. Im Gegenteil, so viel Herzlichkeit, Interesse und Hilfsbereitschaft, wie uns entgegengebracht wurde, haben wir selten erlebt! Noch mehr: Menschen, die selbst wenig hatten, waren bereit uns ihre Zeit und ihre Mühe (kochen, Fische putzen…) zu schenken, luden uns ein oder wollten oft nicht einmal ein Trinkgeld annehmen. Darum zitiere ich hier (bevor wir endgültig zu Hause sind) noch schnell Patrick Allgaier aus dem Film „Weit“. Ein Freiburger, der mit Freundin, aber ohne eigenes Fahrzeug für zweieinhalb Jahre Um die Welt zog und der ähnliche Erfahrungen machte wie wir. Irgendjemand sagte dann wohl etwas geringschätzig zu ihm, er hätte, angesichts der fehlenden negativen Erfahrungen, halt „Glück gehabt“. „Nein“, meinte dieser darauf, er habe einfach nur „kein Pech“ gehabt!

Auch wir haben kein Pech und kommen wohlbehalten wieder in Metterzimmern an. Das Haus steht noch – klar, schließlich war es bei Ania in besten Händen! Der Garten sieht ebenfalls genauso aus, wie erwartet: die Wildblumenmischung ein einziger verfilzter und verwelkter Urwald – Jürgen krempelt schon mal die Ärmel hoch, während ich mich drinnen ans Aufräumen und Putzen mache. Vorher aber funkt er noch schnell eine Nachricht in die Welt: wir sind wieder da!!! Ich kann ihn nicht mehr bremsen und ahne schon, was heute noch passieren wird. Auch die Nachbarn sind schon eifrig am Fragen stellen und können berichten, dass am Vorabend ungewöhnliche Aktivitäten im Haus beobachtet wurden. Auf dem Esstisch ein wunderschöner Geschenkkorb, mit allem, was wir in Deutschland gerne essen und trinken, im Kühlschrank Maultaschen und Käse, an der Decke ein „Willkommen zu Hause“-Banner. Die Erklärung für die Aktivitäten scheint gefunden. Wir freuen uns riesig! So ist Heimkommen ein Fest und (was wir natürlich längst wussten): wir haben die besten Freunde der Welt und freuen uns, sie bald wiederzusehen! Aber mussten sie das Schlafzimmer mit zweihundert (!) Luftballons füllen??? Immerhin: kein Reis und keine Konfetti mit eingefüllt (danke Kerstin für Deinen Einsatz!). Und erwähnte ich gerade, dass wir uns auf das Wiedersehen freuen? Klar, aber SO früh? Mitten im eifrigsten Aufräumen klingelt´s an der Tür und ich ahne! Wer wird davor stehen? Sollen wir überhaupt öffnen? Müssen wir wohl und – 1,2,3,4,5,6,7,8,9,10,11 – alle da! Mit Glühwein und Kindern! Und natürlich dürfen sie reinkommen und feiern und sich selbst zum Essen einladen und Glühwein trinken und erzählen, was es an Neuigkeiten in good old Bietigheim gibt und Fragen stellen und müssen uns zuhören, was wir erzählen, obwohl sie ja alle fleißig auf dem Blog mitgelesen haben… das Haus sieht furchtbar aus und wird auch erstmal so bleiben, denn die letzten Gäste gehen um Viertel nach elf! Uns egal! Wir sind wieder zu Hause!

Und so ging es übrigens die nächsten Tage weiter: ich halte es nicht länger aus und besuche die Kinder im Kindergarten –„LAILI!!!!!!“- , backe Plätzchen mit den Mädels, während Jürgen seinen ersten Jungsabend erleben darf, wir laden zum Glühwein ein und bekochen die Familie mit schwäbischen Kässpätzle. Aber: auch Haus und Garten sind wieder in Schuss – der Alltag kann kommen. Aber unsere Reise werden wir bis ans Lebensende mit uns tragen!

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