DREIZEHN UNTERWEGS
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Auszeit 2025  ·  03. April 2025

On the road im kroatischen Hinterland

Man kann nicht gerade sagen, dass um diese Zeit viel los ist im kroatischen Innenland. Aber immerhin einen Nachbarcamper haben wir auf dem winzigen Campingplatz in Slunj. Aus München kommt das ältere Ehepaar, das auch gerne lange Touren durch Europa macht und sich gestern gerne ebenfalls die Slunjcica erschlossen hätte – allerdings auf Schusters Rappen, was sich als falsche Wahl erwies. Die Wanderwege standen wegen des hohen Pegels ja zu größeren Teilen unter Wasser, weswegen der Ausflug nicht wie geplant stattfinden konnte. Somit fiel auch das Sich-gegenseitig-zuwinken sprichwörtlich ins Wasser und heute morgen wurde dann auch ganz ratlos gefragt: „Wie seid Ihr eigentlich gegen diese Strömung wieder zurück zum Einstieg gekommen???“

Wir haben heute nicht viel vor. Eigentlich soll nur von Slunj zu einem Campingplatz nahe des Nationalparks Krka umgesetzt werden. Denn einmal so richtiges Touristenprogramm muss sein, wenn man die sagenhaften Krka-Fälle noch nie gesehen hat. Etwa drei Stunden gibt das Navi an. Doch die Besatzung der „13“ hat Lust auf roadtrippen. Wir nehmen die spannende Route ohne Autobahn quer durchs kroatische Hinterland und entdecken kurz vor den Plitvicer Seen tief unten im Tal die sagenhaft grüne Korana – ohne Touri-Rummel, Souvenirbuden und Kassenhäuschen, aber fast so schön wir im Nationalpark. Einmal auf der Serpentinenstraße gewendet und zurück und abwärts geht´s! Wir hatten recht: in zahlreichen sich verästelnden Kaskaden stürzt der Fluss über Karstgestein in die Tiefe. Wir staunen und überlegen, hier ein Zimmer zu nehmen, um mehr Zeit investieren zu können – wild campen ist in diesem engen Tal nicht möglich. Leider hat die Saison noch nicht begonnen – es sind keine Zimmer zu haben. Also geht´s nach kurzem Stopp dann doch weiter. Im Frühling ist die Landschaft hier braun, grün und gelb. Braune Steppen, grüne Hügel und die gelb blühenden Cornelkirschen sind für das Farbenspiel verantwortlich. In den 60er Jahren ritt hier übrigens Winnetou über die weitläufigen Steppen: viele Szenen für die Filme wurden hier und im Nationalpark Krka gedreht. Wir wollen uns auch mal wie Winnetou fühlen und fahren in die Hügel hinauf. Hier gibt´s eine kleine Pause mit Drohne.

Wir fahren weiter. Immer wieder passieren wir Geisterdörfer oder einzelne, zerstörte und zerfallene Häuser. Hier wohnt keiner mehr, denn die Bewohner, in der hauptsache Serben und Bosniaken sind vor 30 Jahren während des furchtbaren Balkankrieges geflohen oder vertrieben worden. Nur langsam verschwinden die Spuren aus dieser Zeit. Besonders aufgefallen war uns das in der Gegend rund um Karlovac. Noch vor wenigen Jahren konnten die zerschossenen Häuserfronten nicht übersehen werden und erinnerten an einen Krieg, der zu unseren Lebzeiten in einem unserer Nachbarländer stattgefunden hat. 

 

Später schlägt uns Google eine spannende und eine noch spannendere Landstraßenstrecke vor. Wir nehmen zweitere und bekommen kurz darauf die Gelegenheit, die Geländegängigkeit unseres Vitos zu testen. Es ist steil und im Schotter sind tiefe Fahrrinnen eingegraben! Diese „Straße“ hält locker mit georgischen Gegebenheiten mit! Es wird noch steiler, aber unsere „13“ sucht sich ruhig und entspannt ihren Weg, Vierrad und hochgelegtem Fahrwerk sei Dank! Feuerprobe bestanden!

Wir befinden uns nun auf einer Hochebene und anscheinend hat Kroatien den Anschluss an  erneuerbare Energien nicht verpasst: wir befinden uns in Windrad-Country! Hier oben pfeift der Wind, vor uns flitzt ein Schakal (?) über den Weg und dutzende, wenn nicht gar hundert Räder tun fleißig ihren Dienst! Unsere Drohne darf auch mitmachen.

Wieder aufgesattelt erhaschen  wir auf schmalen gewundenen Sträßchen grandiose Blicke in tiefe Canyons, ganz unten winden sich Wildbäche durch grün bewachsene Steilhänge. Immer wieder halten wir an und staunen in die Tiefe. Einmal telefonieren wir mit einem Raft-Unternehmen, denn die unter uns strömende Zrmanja sieht fahrbar aus. Bedauernd wird uns allerdings erklärt, dass die Befahrung mit privaten Booten im Nationalpark nicht erlaubt ist. Aber am Samstag wäre noch Platz in seinem Raftingboot? Diesmal nicht, entscheiden wir. Und schaffen es dann tatsächlich bis zum Abend doch noch auf unserem Campingplatz anzukommen! 

 

Damit unnütze aber wunderschöne Dinge nicht auch noch unnütz umhertransportiert werden, wird das Lager mit der Leuchtqualle alsbald stimmungsvoll erleuchtet (Grüße an die Määädels!). Und im kleinen Restaurant am Platz wird und frische Dorade angeboten und uns auch gleich unter die Nase gehalten um die Entscheidung zu erleichtern. Vom Holzfeuer schmeckt sie fantastisch und so hat der kroatische Wirt heute auch das Schlusswort: „Grill is the bottom of food!“ Wir stoßen mit selbst gebranntem Walnussschnaps drauf an.

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