DREIZEHN UNTERWEGS
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Auszeit 2025  ·  08. April 2025

Kurztrip nach Bosnien

„Auf der Jagd nach den Wasserfällen“ hieß hier kürzlich eine Geschichte. Da kam von Paddelkollegen Tobias gleich die Frage: „Und morgen dann die Kravica-Wasserfälle?“ Ich google schnell mal und sehe: die sind zwar in Bosnien Herzegowina, aber nur wenige Kilometer von der kroatischen Grenze entfernt und quasi direkt nördlich der Halbinsel Peljesac, auf der wir diese Woche noch erwartet werden. Warum also nicht?

Zuerst aber wollen wir von unserem minikleinen und supernetten Campingplatz in Omis aus die Cetina noch einmal von oben anschauen. Direkt hinter unserer Bleibe schlängelt sich ein alter Eselspfad in die felsige Landschaft hinauf. Wir entdecken, trotz des immer noch kühlen Wetters etliche Eidechsen und sogar nochmal eine Smaragdeidechse (Jürgens Highlight!), die sich im Sonnenschein aufwärmen. Wir bewundern den rasanten und geschickten Flug der Schwalben und durchqueren oben ein winziges Dörfchen. Am Ortsrand ein Friedhof, der nahezu ebenso groß ist wie das Dorf. Rund um einen akkurat gepflegten Rasenplatz reihen sich lückenlos gartenhausgroße Grabkammern dicht an dicht. Hier hat jede Familie ihren eigenen Platz. Schön finde ich die Tradition, Bilder der Verstorbenen an den Vorderseiten anzubringen. Ein bisschen gruselig allerdings, dass auch die Namen und Geburtsjahre von noch lebenden Familienangehörigen zu lesen sind  - nur das Todesdatum wurde noch freigelassen…

 

Hinter dem Friedhof gelangt man durch ein Eisentürchen auf einen Trampelpfad, der sich durch die typische mediterrane Buschlandschaft schlängelt. Und hier werden wir noch einmal mit einem Panoramablick über Omis, die Adria und die grasgrüne Cetina belohnt.

Zurück im Camper geht´s dann weiter, wie beschlossen, nach Bosnien. Am kleinen Grenzübergang werden wir nur gefragt „Kravica?“ als gäbe es nur diesen einen Grund für die Existenz einer Grenzstation an dieser Stelle. Vor uns tingelt ein rumänischer Bus und wir ahnen schon wo er hin möchte … richtig, die Kravica-Wasserfälle, wohin auch sonst? Wir überqueren den Trebizat, der die Fälle bildet und staunen über dessen dunkelblaue Farbe. In den Straßengräben liegt der leider übliche Müll, aber das kennen wir schon und blenden es schnell aus. Am Kassenhäuschen zu den Wasserfällen knubbeln sich die Rumänen, also warten wir noch ein bisschen im Auto, denn draußen ist es affenkalt und zugig. Die Wetter-App verspricht für die Nacht -1 Grad und wir glauben ihr einfach mal. Nachdem sich der rumänische Stau aufgelöst hat, dürfen wir ins Gelände einfahren. Eine spannende Zufahrt war versprochen worden und wir werden nicht enttäuscht: eine steile, kurvige Kiesrampe führt zum Fluss hinab. Manch einer könnte hier schon eine böse Überraschung erlebt haben – unsere „13“ meistert die Herausforderung bestens! Unten dann ein völlig überfüllter Campingplatz..? Nein, wir sind die einzigen Gäste und suchen uns den Premiumplatz hoch über dem Fluss aus. Hinter ein paar Bäumen steigt Gischt auf: dort befinden sich die Wasserfälle, die wir uns noch schnell anschauen. Grandios und beeindruckender, als ich sie mir vorgestellt habe. Morgen wollen wir sie genauer in Augenschein nehmen, denn jetzt haben wir Hunger und die versprochene Kälte kommt auch schon angekrochen. Andreas, der Besitzer des Platzes erwartet uns mit Handschlag und Hochprozentigem: Schnaps oder Walnussbrandy? Alles selbst gebrannt, Ehrensache! Wir stoßen an und erfahren, dass Andreas als Offizier im Bosnienkrieg eingesetzt. Nach Ende des Krieges konnte er direkt in Pension gehen, das scheint in Bosnien für Offiziere üblich zu sein. Somit blieb ihm genug Zeit, sich um den Tourismus rund um die Kravica-Fälle zu kümmern.
Gut für uns, denn hier kommt echtes Wildcamping-Feeling auf! Gekocht wird hopplahopp was die Lebensmittelkiste hergibt, dazwischen jagen wir die Drohne in die Höhe, um diesen tollen Ort von allen Seiten ins rechte Licht zu rücken. In der Nähe von Touristenattraktionen eigentlich nicht möglich, aber hier ist kein Mensch und wir sind in Bosnien…
Und rein in den Camper, die warme Suppe essen. Gespült wird morgen und der draußen stehen gelassene Wasserkanister wird anzeigen, ob wir den Gefrierpunkt unterschritten haben!

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