DREIZEHN UNTERWEGS
  • Start
  • Blog
  • Über uns
  • Familie
Auszeit 2025  ·  03. Mai 2025

Land der Smaragdeidechsen, Fasane und erloschenen Vulkane

Freitag scheint auch in Ungarn für viele ein Brückentag zu sein. Und an einem solchen ist man hier, so scheint es, gerne mit dem Fahrrad unterwegs. Rund um den Plattensee tobt das Leben, es scheint, als wäre jeder auf den Rädern und einige auch auf den Beinen, an zahlreichen Büdchen am Straßenrand herrscht Hochbetrieb. Wir wollten ohnehin das Hinterland des Balaton in Augenschein nehmen und kehren dem Trubel den Rücken. Links von uns ragen aus der grünen und hügeligen Landschaft einzelne, besonders charakteristisch anzusehende Bergrücken empor. Das können doch nur erloschene Vulkane sein, denken wir uns und richtig: vor etwa 8 Millionen Jahren bildete sich hier mit über fünfzig Vulkanen eins der dichtesten Vulkanfelder Europas. Der letzte davon erlosch vor ungefähr 2,5 Millionen Jahren. Da haben wir ja gerade nochmal Glück gehabt und steuern den vielversprechendsten unter ihnen an. Er scheint der höchste zu sein, sein Gipfel wirkt kahl und von unten scheint es, als wäre ein zerfallenes Bauwerk zu sehen. Wir steigen also den gewundenen Pfad bergan (auch hier ein paar weitere Wanderer unterwegs, aber nichts im Vergleich zum Balaton!) und entdecken, wie auch schon am Campingplatz, zahlreiche prächtige Smaragdeidechsen, die unseren Weg kreuzen. Diese Exemplare sind deutlich größer als die gewöhnlichen Zauneidechsen und grasgrün. Die Männchen fallen außerdem durch den leuchtend blauen Kopf auf und dadurch, dass sie jetzt im Frühling eifrig auf Jagd nach Weibchen sind. Vielleicht sind sie dadurch unvorsichtiger und darum so zahlreich zu entdecken? Allein darum hat sich für Jürgen der Abstecher über Ungarn schon gelohnt. 
Oben angekommen gibt´s tatsächlich eine alte Festung zu sehen (und ein bisschen zu erklettern) und ein paar Gleitschirmflieger nutzen den Aufwind für waghalsige Übungen rund um Gipfel und Festung.

Wieder unter fahren wir noch etwas weiter ins Hinterland und erleben alsbald den Gegenentwurf zum Plattensee. Einen kleinen Campingplatz in einem kaum größeren Örtchen namens Taliandörögd peilen wir an. Und es ist Idylle pur: eine riesige Wiese mit unterschiedlichen schattigen Bäumen (gut für uns, denn hier herrschen für uns noch ungewohnte 28 Grad) und gleich davor Wiese, Wald, Landschaft bis zum Horizont. Und weil auch hier so gut wie nichts los ist, belegen wir gleich den äußersten Platz mit Blick in die Einsamkeit. Wobei: so einsam ist es nicht. Kaum eingerichtet ertönt ein Ruf, der an eine rostige Gießkanne erinnert. Nach kurzer Zeit ist klar: im hohen Gras ducken sich etliche Fasane, wahrscheinlich sogar Fasanen-Paare und mit den unschönen Rufen werden Revier und Besitzansprüche markiert. Wir haben also beste Unterhaltung zum Abendessen: immer wieder stellt sich ein ambitioniertes Fasanen-Männchen auf, ruft und flattert heftig mit den Flügeln. 

Wir beschließen übrigens, fortan zwischen Camping- und Schlafplätzen zu unterscheiden. Dies ist ganz klar ein Schlafplatz mit seiner Naturnähe und Wildcampingfeeling. Darum beschließen wir gleich auch noch, einen weitere Nacht zu bleiben und den nächsten Tag dafür zu nutzen, ein bisschen die Seele baumeln zu lassen, auszuschlafen, gemütlich zu frühstücken und, vor allem, die  Fasanenbeobachtung noch weiter auszubauen. Und so kommen mit Kamera und Drohne tatsächlich einige Bilder zustande. Außerdem lernen wir, dass Fasane gar keine heimischen Tiere sind, sondern durch die Römer als Zier- und Nutzvögel eingeführt wurden und ursprünglich in Asien beheimatet waren.

 

Das kleine Örtchen Taliandörögd schauen wir uns auch noch an. Anscheinend leben hier 721 Menschen, was mir schon viel vorkommt. Kleine Häuschen mit liebevoll gepflegten Gärten gibt´s zu besichtigen. Und immerhin drei (!) Kirchen. Eine katholische, eine evangelische und für wen die dritte gedacht ist erschließt sich uns leider nicht. Wir spazieren also zurück, begleitet von den rostigen Rufen der Fasana.

tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Rose (Sonntag, 04 Mai 2025 09:11)

    Superschön dort. Wir waren auch mal kurz in der hügeligen Gegend am Balaton, als wir in Ewalds Bauerhaus Urlaub machten. Es soll auch viele Hirsche in dieser Gegend geben.
    Weiterhin gute Reise

  • #2

    Laila (Mittwoch, 07 Mai 2025 14:24)

    Stimmt. Einen Hirsch haben wir gesehen!

Digital findet ihr uns vielleicht bei Facebook?!

 Wo wir wohnen ist nicht wichtig! Haltet unterwegs die Augen nach der 13 auf!!

Impressum | Datenschutz | Cookie-Richtlinie | Sitemap
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Start
  • Blog
    • Auszeit 2025
    • Auszeit 2019
  • Über uns
  • Familie
  • Nach oben scrollen
zuklappen